Eine Warnung ist die Vorhersage des möglichen Eintritts eines Schadens, der jedoch noch bei Konzentration auf die Gefahr unterbunden werden kann. So der spröde Erklärungsversuch aus einem gängigen Nachschlagewerk. Damit eine Warnung auch nur annähernd Sinnhaftigkeit vermitteln kann, sollte der oder die Gewarnte sich der Gefahr zum einen noch nicht bewusst sein und zum anderen sollte es eine Handlungsoption geben. Die Reaktion auf die Gefahr kann sowohl die aktive Unterdrückung als auch die Vermeidung sein. Das mag jetzt kompliziert klingen, ist aber eigentlich ganz einfach. Bei einer Unwetterwarnung beispielsweise erfährt der Grillfan, dass die Sonne in Kürze weg sein wird. Somit ergeben sich die Optionen entweder das Grillevent verschieben oder zu riskieren, dass es etwas turbulenter zugeht beim Steak essen. Oder ein Arzt warnt einen Patienten vor den Gefahren des Nikotinkonsums.
In jüngster Zeit scheinen die Politiker Warnungen als attraktives Kommunikationsmittel für sich entdeckt zu haben. Sehr beliebt sind Warnungen vor der Klimaerwährmung. Letztes Jahr um diese Zeit waren Warnungen vor einem zu hohen Ölpreis sehr populär. Vor hohen Lebensmittelpreisen und hohen Arbeitslosenzahlen, aber auch vor den Auswirkungen von Streiks und zu hohen oder wahlweise auch zu niedrigen Zinsen. Auffällig an diesen von Politikern geäußerten Warnungen ist stets, dass es für die meisten schon wissen und es im Grunde keine alternative Handlungsoption als Reaktion auf die Gefahr gibt. Wenn Horst Seehofer beispielsweise vor einem zu niedrigen Milchpreis warnt, habe ich das Gefühl, er möchte damit signalisieren, dass er den Ernst der Lage verstanden hat, aber nichts machen kann. Die Warnung als politisches Instrument signalisiert Wille und Aktionsimus ohne jedoch notwendigerweise handeln zu müssen. Die Warnung richtet sich ja an die anderen. Die WHO hat ihre Warnung vor der Schweinegrippe sogar verschärft! Was das wohl bedeuten mag? Als normaler Bürger hat man ja wenig Einfluss auf die Ausbreitung einer Pandemie, auch nicht bei verschärfter Warnung. Also was tun? Die vielen sinnlosen Warnungen führen zu einer wahren Inflation und dazu, dass man sie in der Informationsflut kaum noch ernst nimmt.
Auch wenn es das Wetter nicht unbedingt vermuten lässt, haben wir Sommer und trotz meiner verschärften Warnung wird das Sommerloch auch in diesem Jahr einige kuriose Meldungen hervor bringen. Ausdrücklich beziehe ich hohe Arbeitslosigkeit, Inflation und Deflation, Terrorgefahr, soziale Unruhen, Steuererhöhung, zu hohe Managergehälter und eine zu hohe Staatsverschuldung in meine verschärfte Warnung mit ein!
Sep
26