Montag morgen ist ja ein recht kritischer Zeitpunkt für uns Menschen die dem gnadenlosen Wochenzyklus unterliegen. Der Körper schaltet vorsichtig von Spaß auf Ernst. Betroffene gehen damit unterschiedlich souverän um. Die einen sind bis Mittwoch schlecht gelaunt, andere die ganze Woche. Wieder andere machen das Wochenende gleich durch, um die schwierige Anlaufphase Montag früh zu vermeiden. Und dann gibt es auch Menschen, die sind eigentlich immer gut drauf. Oder es liegt an der Süddeutschen Zeitung. Die gibt sich nämlich Montag besonders Mühe, den Lesern die kritische Montag-Morgen-Phase zu versüßen. So jedenfalls interpretiere ich die immer Montags erscheinende Rubrik ‚Führungsspitzen‘ im Wirtschaftsteil. Der Artikel ist meistens recht originell und witzig geschrieben und meistens geht es um Manager und deren Verhalten. Das ist zwar nicht immer lustig aber die unkonventionelle Redaktion finde charmant und erfrischend.
Diesen Montag – um endlich zum Thema zu kommen – ging es um die gestresste Manager-Spezi im Allgemeinen und die überlasteten Berater im Besonderen. Frau Deckstein lässt und wissen, dass die Aufmerksamkeitskapazität eines Meschen gegrenzt ist. Immer größere Anteile davon müssen für SMS, Telefon, e-mail und Twitter & co. geblockt werden. Die gute Nachricht: es bleibt eine Restaufmerksamkeit für die eigentliche Arbeit erhalten. Wer ahnte sowas nicht schon? Nun haben wir es schwarz auf weiß und es kommt noch besser. In einem Versuch wurde die Leistungsfähigkeit von zwei Gruppen verglichen. Eine Gruppe hatte zuvor heftig gekifft (Marihuana glaube ich wurde das Gerauchte genannt) und die andere wurde mit SMS, e-mail und Telefonanrufen bombardiert. Das überraschende Ergebnis: die Kiffer waren leistungsfähiger. Diese Erkenntnis ließ mich die ganze Woche schmunzeln, besonders als ich einen gestressten Manager traf. ‚Hoffentlich kifft der nicht noch‘, dachte ich.
Und so freue ich mich schon wieder auf Montag.
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Eine gute Zeitung
Zeitungen sind was Fantastisches! Sie erscheinen jeden Tag (zumindest kann jeden Tag eine Zeitung gelesen werden, berücksichtigt man die Sonntagszeitungen). Sie sind meistens aktuell, enthalten Neues, Informationen und teilweise auch Wissen. Klar, man kann nicht alle lesen aber wie wählt man aus?
Bei Büchern gibt es ja die Bestseller, die erleichtern die Entscheidung. Wenn man sich also für einen solchen entscheidet, hat man die Gewissheit, dass schon jede Menge Leute vorher das Buch gekauft und vielleicht auch gelesen haben. Dass das jedoch keine Garantie dafür ist, tatsächlich ein gutes Buch zu erwerben, wissen wir seit Babara und Allan Pease‘ „Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken“. Dennoch dient es vielen als Orientierungshilfe. Im Unterschied zu Zeitungen, die ja täglich mit neuem Inhalt erscheinen, werden Bücher unregelmäßig aufgelegt. Die Entscheidung für ein Buch ist insofern folgenreicher und nicht direkt vergleichbar mit einer täglich neu erscheinenden Zeitung, mit der Option, am nächsten Tag zu wechseln.
Dennoch hat der Vergleich Buch – Zeitung – einen gewissen Charme, da – übertragen auf die Ausgangsfrage – die Bild-Zeitung unsere erste Wahl sein müsste.
Aber ist es wirklich so einfach? Die Bild-Zeitung ist die auflagenstärkste Zeitung aber es gibt wohl kaum jemand, der richtig stolz darauf ist, Leser der Zeitung zu sein. Die Überschriften sind zu groß, die Bilder auch und der Inhalt ist zu flach. Eine gute Zeitung zeichnet sich zunächst einmal durch umfangreichen Inhalt aus – gut ausgewogen in Tiefe und Vielfalt. Gewöhnlich liest man nicht mehr als fünfzig Prozent einer Zeitung und das ist ein guter Wert. Gute Überschriften sind fesselnd und beim Überfliegen bleibt man als Leser an denen hängen, die den persönlichen Interessen entsprechen und die neugierig machen. Jeden Tag also ein neues Spiel.
Ich persönlich schätze an einer Zeitung, wenn sie mir persönlich Freiraum lässt, mir meine Meinung zu bilden, jedoch ausreichend Informationen zur Verfügung stellt – möglichst neutral. Das erfordert Nachdenken und aktiven Umgang mit der Materie und das ist der entscheidende Unterschied zur Bild-Zeitung, die einem das größtenteils abnimmt.
Diese Balance recht gut trifft die Süddeutsche Zeitung, aber auch die Financial Times Deutschland. Ergänzt man die Lektüre dann noch mit Die Zeit und der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung und ab und zu auch mal die Bild-Zeitung, ist man gut informiert und hat ausreichend Stoff zum nachdenken. Einer Leserbefragung würde ich sowas dennoch niemals anvertrauen,