Vor etwas mehr als 40 Jahren veröffentlichten Laurence J. Peter und Raymond Hull das Buch The Peter Principle. Basierend auf Beobachtungen in der kanadischen Schulverwaltung formulierten sie das Peter-Prinzip: ‚In einer hierarchischen Organisation neigen die meisten Beschäftigten dazu, bis zu ihrer Stufe der höchsten Unfähigkeit aufzusteigen.’ Es ist in der Tat ein beeindruckendes Werk und es hat wie ich meine nichts von seiner Aktualität eingebüßt. Continue reading
Mein Cafe
Ich liebe Kaffee. Am liebsten trinke ich Milchkaffee, aber auch ganz normalen Kaffee und ab und zu Espresso. Am aufregendsten ist immer der erste Schluck. Leicht würzig, aromatisch, bitter und vor allem die richtige Temperatur. Wenn man dann merkt, wie der Bohnenextrakt so langsam die Kehle runter rinnt, macht sich so ein wohliges Gefühl breit. Ein Moment des Glücks.
Man kann Kaffe zu fast allen Gelegenheiten trinken. Morgens zum wach werden trinke ich meistens zu Hause einen ‚normalen’ Kaffee, im Büro, nach dem Mittag essen und nachmittag dann je nach Situation und Möglichkeit irgend etwas Coffeinhaltiges. Selbst kurz vor dem schlafen gehen, trinke ich gerne einen Kaffee. Also eigentlich alles in Ordnung. Continue reading
Hello world!
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Neues Design, I like … Hello
Verlernen zu innovieren
In einem Buch (Millier: Auf dem Prüfstand, 2008, S.24) habe ich von einer Untersuchung zur Innovationstätigkeit erfahren. Das Buch ist recht gut, vielleicht etwas verworren geschrieben, aber die Untersuchung hat mich fast umgehauen.
Es geht um Folgendes: Die Umsätze der Unternehmen des CAC40 – das französische Pendant zum DAX – sind im Zeitraum von 1995 bis 2003 um 10 Prozent pro Jahr gestiegen. Sie legten von €419 Mrd auf €910 Mrd zu. Das ist beachtlich! Die Überraschung kommt aber, wenn man sich genauer anschaut, wie sich dieses Wachstum zusammensetzt. 57 Prozent sind ‚erkauft‘, also durch Fusionen und Akqisitionen in die Bilanz gerutscht (5,4 % jährlich). Weitere 29,5 prozent sind durch internationale Expansion zu erklären, das sind 3,1% pro Jahr. 12 Prozent sind auf Preiserhöhungen zurück zu führen, was jährlich zu 1, 4 % beiträgt. Nun bleiben genau 1,5 Prozent übrig, was einer jährlichen Rate von 0,2 % entspricht. Das entspricht dem organischen Wachstum, also der Erneuerungstätigkeit und Innovationstätigkeit der großen Firmen. Das ist ein Schock! Continue reading
Weihnachtsstress
Obwohl man sich zur Weihnachtszeit ja eine ‚besinnliche Zeit‘ wünscht, ist es für viele die stressigste Zeit des Jahres. Anfang Dezember nimmt man sich vor ‚Dieses Jahr schenken wir uns nichts‘ um dann spätestens doch Mitte Dezember dem allgemeinen, glühweingetränkten Weihnachtstaumel nachzugeben. Das äußert sich dann in der Regel darin, dass man sich doch Gedanken macht, was wohl ein gutes und passendes Geschenk für die engsten Bekannten und Verwandten sei. Was genau ist ein gutes Geschenk? Gibt es so etwas wie ein ideales Geschenk? Continue reading
Bestseller
Als Bestseller bezeichnet man Bücher (oder Musik, aber heute geht es im Wesentlichen um Bücher), die sich gut verkaufen. Wenn man sich die Liste der meistverkauften Bücher anschaut – auch Bestseller-Liste genannt – lassen sich bestimmte Muster erkennen. Kochbücher gehen wohl immer gut, viele Ratgeber sind vertreten, Krimis, aktuelle Themen und Unterhaltung sind gut geeignet. Es muss ein weit verbreitetes Interesse ansprechen, darf nicht zu anspruchsvoll sein und auch nicht zu teuer (mölichst unter €20).
Zum einen fragt man sich, ob es so schwer sein kann, Autor eines Bestsellers zu werden wenn man sich strikt an einige Vorgaben hält. Zum Anderen sollte man sich immer vor Augen führen, dass man es für die Massen schreibt und auch jede Menge Glück dazu gehört (z.B. dass jemand auf das Buch aufmerksam wird und es dann massenwirksam empfiehlt).
Aber nicht nur die Autoren, auch die Leser lassen sich zumindest teilweise von den Bestseller-Listen oder Bücherläden inspirieren. Continue reading
Laubbläser
Ein sicheres Anzeichen für den beginnenden Herbst ist, wenn diese fürchterlichen Laubbläser in Scharen um die Häuser ziehen und stundenlang brrrr, brrrr, brrrr einen Höllenlärm machen. Das Gerät ist funktionell ziemlicher Murks. Die Anwender selbiger Geräte sind mit großer Wahrscheinlichkeit der Profi-Hausmeister-Fraktion zuzuordnen oder sind selber Haus- oder Gartenbesitzer. Ursache des Wahnsinns ist wieder einmal – wie so oft – die Natur. Die hat festgelegt, dass im Herbst die Blätter der Laubbäume nicht mehr gebraucht werden und einfach abzuwerfen sind. Ex und Hopp quasi -das Prinzip kennen wir Menschen ja aus verschiedenen Kontexten. In einer Mischung aus Pflichterfüllung, Gruppenzwang und Ordnungsliebe bemühen sich Menschen – in dem Falle überwiegend die Hausmeister – darum, die Spuren, also das Laub verschwinden zu lassen. Früher war das Handarbeit und wurde zum Teil auch recht gründlich betrieben. Die welken Blätter wurden zusammengerecht (Anmerkung: Rechen oder Laubbesen sind die Geräte, mit denen man ohne Geräusch und emissionsarm Blätter bewegen kann) und dann entweder zum Komposthaufen transportiert oder in großen Säcken abtransportiert. Vor der Aufrüstung in der Vorstadtsiedlung war das eine ganz normale Sache. Irgendwann muss dann wohl einer der Gartengerätehersteller auf die sinnige Idee gekommen sein, für verspielte Hobbygärtner und gestresste Hausmeister ein neues Spielzeug zu entwickeln. Verblüffend ist der Erfolg insofern, da die Geräte – vom Spaßfaktor für die Anwender mal abgesehen – nahezu wirkungslos sind und nur die Umwelt terrorisieren. Fast täglich kann ich das nun beobachten: Mit viel Lärm wirbeln die Laubhelden das Blattwerk auf und versuchen mit dem Luftstrahl dem ganzen eine Richtung zu verleihen. Ein lächerliches Schauspiel. Wege und Rasenflächen sind dann irgendwie zwar laubfrei, aber diese befinden sich nun sonstwo – im Idealfall beim Nachbarn. Der Nachbar hat technisch nachgezogen und ist nun auch in der Lage, das bunte Zeug vor sich herzutreiben – was er auch mit einer beneidenswerten Eloquenz betreibt.
So nervig dieses Schauspiel auch ist, ich überlege mir, ob man dieses Phänomen als Zeitgeist bezeichenen könnte. Manifestiert sich so die Oberflächlichkeit und Technisierung des kleinen Mannes? Aus der Politik kennen wir das, Schein ist wichtiger als Sein. Sympthome werden behandelt statt Probleme gründlich zu lösen. Was weiterhin auffällt ist, dass wir Menschen glauben, die meisten Probleme irgendwie durch Technik lösen zu können. Energiekrise? Klimawandel? Kein Problem, das CO2 kann man doch in der Erde speichern. Wäre es nicht einfacher, Energie zu sparen? Das Gesundheitssystem kollabiert, obwohl ein Mehr an Bewegung Wunder bewirken würde. Deutschland fehlen die Kinder für die Zukunft und die UNO empfiehlt mehr Einwanderung. Hallo? Wie wäre es mit einer kinderfreundlicheren Gesellschaft, in der weniger das Geld, sondern mehr die Kinder im Mittelpunkt stehen?
Ja, es ist der Geist der Zeit. Die Menschheit wird Sklave der Beschleunigung. Das fängt bei den Laubbläsern an und hört bei Gesundheits- und Familienpolitik auf.
Eindringliche Warnung
Eine Warnung ist die Vorhersage des möglichen Eintritts eines Schadens, der jedoch noch bei Konzentration auf die Gefahr unterbunden werden kann. So der spröde Erklärungsversuch aus einem gängigen Nachschlagewerk. Damit eine Warnung auch nur annähernd Sinnhaftigkeit vermitteln kann, sollte der oder die Gewarnte sich der Gefahr zum einen noch nicht bewusst sein und zum anderen sollte es eine Handlungsoption geben. Die Reaktion auf die Gefahr kann sowohl die aktive Unterdrückung als auch die Vermeidung sein. Das mag jetzt kompliziert klingen, ist aber eigentlich ganz einfach. Bei einer Unwetterwarnung beispielsweise erfährt der Grillfan, dass die Sonne in Kürze weg sein wird. Somit ergeben sich die Optionen entweder das Grillevent verschieben oder zu riskieren, dass es etwas turbulenter zugeht beim Steak essen. Oder ein Arzt warnt einen Patienten vor den Gefahren des Nikotinkonsums.
In jüngster Zeit scheinen die Politiker Warnungen als attraktives Kommunikationsmittel für sich entdeckt zu haben. Sehr beliebt sind Warnungen vor der Klimaerwährmung. Letztes Jahr um diese Zeit waren Warnungen vor einem zu hohen Ölpreis sehr populär. Vor hohen Lebensmittelpreisen und hohen Arbeitslosenzahlen, aber auch vor den Auswirkungen von Streiks und zu hohen oder wahlweise auch zu niedrigen Zinsen. Auffällig an diesen von Politikern geäußerten Warnungen ist stets, dass es für die meisten schon wissen und es im Grunde keine alternative Handlungsoption als Reaktion auf die Gefahr gibt. Wenn Horst Seehofer beispielsweise vor einem zu niedrigen Milchpreis warnt, habe ich das Gefühl, er möchte damit signalisieren, dass er den Ernst der Lage verstanden hat, aber nichts machen kann. Die Warnung als politisches Instrument signalisiert Wille und Aktionsimus ohne jedoch notwendigerweise handeln zu müssen. Die Warnung richtet sich ja an die anderen. Die WHO hat ihre Warnung vor der Schweinegrippe sogar verschärft! Was das wohl bedeuten mag? Als normaler Bürger hat man ja wenig Einfluss auf die Ausbreitung einer Pandemie, auch nicht bei verschärfter Warnung. Also was tun? Die vielen sinnlosen Warnungen führen zu einer wahren Inflation und dazu, dass man sie in der Informationsflut kaum noch ernst nimmt.
Auch wenn es das Wetter nicht unbedingt vermuten lässt, haben wir Sommer und trotz meiner verschärften Warnung wird das Sommerloch auch in diesem Jahr einige kuriose Meldungen hervor bringen. Ausdrücklich beziehe ich hohe Arbeitslosigkeit, Inflation und Deflation, Terrorgefahr, soziale Unruhen, Steuererhöhung, zu hohe Managergehälter und eine zu hohe Staatsverschuldung in meine verschärfte Warnung mit ein!
Textbausteine
‚So jung kommen wir nicht mehr zusammen‘ (#1) Das ist einer jener Sätze, der auf jeder Party wenigstens einmal aufgesagt wird. In der Regel ein Indiz für einen erhöhten Promillegehalt im Blut des Absenders oder für fortgeschrittene Dämlichkeit. ‚Wie auch immer!‘ (Textbaustein #2). Das ist heute nicht unser Thema (#3). Thema heute: Textbausteine. Die Textbausteine in unserer täglichen Kommunikation nehmen inflationäre Züge an. Hier ein paar Beispiele:
‚Ihr Anruf ist uns wichtig‘ (Telekom Hotline, #4).
‚Vielen Dank für ihren Einkauf‘ (Rewe Kassenzettel, #5).
‚Das ist Chefsache!‘ (wahlweise Bundesregierung oder Chefetagen von Konzernen, #6)
‚Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil“ (leider in allen Lebensbereichen, auch zu Hause, #7)
‚Da kannst du mal sehen‘ (Verlegenheitsspruch, der gerne als Füllbaustein bei verbalen Aussetzern genommen wird, #8)
‚Schatz, wir müssen sprechen‘ (bekannt aus dem Partnerschaftsalltag wenn es wirklich ernst wird, #9)
Textbausteine vereinfachen die Kommunikation, nachdenken wird minimiert, die Textbausteine gehen direkt – ohne Einbeziehung des Hirns – zum Sprechzentrum. Zur Perfektion getrieben bedeutet das, ganze Dialoge sind ausschließlich mit Textbausteinen möglich:
A: ‚Was zählt sind Fakten, Fakten, Fakten.‘ (#10)
B: ‚Traue keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast.‘ (#11)
A: ‚Behalten sie es im Auge.‘ (#12)
B: ‚Nehmen sie es nicht persönlich‘ (#13)
A: ‚Nichts für ungut‘ (#14)
Naja, ‚Die Hoffnung stirbt zuletzt‘ (#15) , ‚Wehret den Anfängen!‘ (#16)
Der wirklich beste ist jedoch ‚Wir sind gut aufgestellt‘ (#17) Weil, irgendwie sind Organisationen ja immer gut aufgestellt – bis eben zur nächsten Umorganisation. Und die findet nur statt, damit man … man ahnt es schon … gut aufgestellt ist.
Power-Point Wahrheiten
Seit es Power-Point von Microsoft und damit quasi auch einen Standard für die Erstellung und Präsentation der Foliensätze gibt, hat sich die Kommunikation in Organisationen erheblich verändert. Sie ist anders geworden, nicht unbedingt besser. Das Beste ist, man kann oder besser könnte damit komplizierte Sachverhalte zuhörergerecht aufbereiten und vermitteln. Könnte, weil es kaum jemand richtig tut. In der Tat ist die Erstellung aussagekräftiger und zuhörer-orientierter Präsentationsfolien eine oft unterschätzte Gabe. Fluch und Segen gleichermaßen liegen in der einfachen Bedienung begründet. Viele Anwender werden dadurch wohl dazu verleitet sowohl zu viele Folien zu erstellen und sich viel zu sehr auf die Folien zu konzentrieren und den angesprochenen Zuhörer zu vergessen. Entscheidend ist doch, was beim Zuhörer tatsächlich ankommt und auch verstanden wird. Die Folie und die Präsentation ist nur Mittel zum Zweck.
Worauf ich jedoch heute hinaus will, ist ein Phänomen im Zusammenhang mit Powerpoint, was ich zwar schon länger beobachte, was mir aber erst jetzt so richtig bewusst wird. Die zugrunde liegende Hypothese lautet, dass das Medium Power-Point in der Anwendung in einer Organisation von unten nach oben zunimmt. Extrem formuliert ist Power-Point an der Werkbank unbekannt und im Vorstand wird es flat-rate genutzt. Nur was mit Power-Point dokumentiert ist, gilt als akzeptierte Realität in der Organisation. Ohne das wissenschaftlich nachweisen zu wollen, ist die Tendenz beobachtbar und zur Vereinfachung sei das nun verallgemeinert. Auch wenn es vielleicht überraschend klingt, wirklich neu ist es nicht.
Denkt man nun noch einen Schritt weiter, kann man zügig schlußfolgern, dass Power-Point das wichtigste Kommunikationswerkzeug in den Chefetagen ist. Strategien werden entworfen, Vorschläge zur Entscheidung vorbereitet und vorgestellt, Statusberichte präsentiert, Quartalszahlen erläutert und Projekte verworfen. Und immer mit dabei – Power-Point.
Wenn man nun noch weiß, dass in Organisationen der Informationsfluß von unten nach oben durch jede Ebene gefiltert und immer positiver dargestellt wird (R.Feynman Experiment) kann man sich vorstellen, dass Chefetagen in rosa-roten Power-Point-Welten leben, möglichst fernab der Realität. Die Realität wird in Power-Point übersetzt und dann vorzugsweise auch dort belassen. Dieser rosa-rote Power-Point Kosmos wird wohl nur durch ausßergewöhnliche Ereignisse getrübt. Falls beispielsweise das Unternehmen pleite (z.B. HRE), unangegebene Übernahmeraufereien anstehen (VW-Porsche) oder Banken-Boni zur Disposition stehen (wohl alle Banken). Alles in allem glaube ich, dass in vielen Chefetagen lediglich ein Power-Point Verständnis vom eigenen Unternehmen vorhanden ist. Diese Power-Point-Schranke können und wollen wohl nur Wenige durchbrechen. Danke Power-Point.