Es ist schon etwas seltsam. Bei einer Bergtour treffe ich auf eine Gruppe Wanderer, die sich schwer schnaufend den recht steilen und nicht einfach begehbaren Weg hoch quält. Belustigt stelle ich fest, dass sie durchweg sehr gut ausgerüstet sind – eigentlich zu gut für diese Tour. Jacke, Rucksack und Bergschuhe sind ausgelegt für Extremtouren (z.B. Gipfelgrat-Jacket von Mammut). An der Ausrüstung liegt es also nicht wenn die erschöpften Wanderer mit den roten Köpfen in körperliche Grenzbereiche vordringen. Offensichtlich waren die Herren länger nicht in den Bergen gewesen, was man auch an den Wohlstandsbeulen erkennen konnte, die entstehen, wenn Energiezufuhr und Energiebedarf in einer Disbalance stehen. Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr Beispiele fallen mir für dieses Phänomen ein, nennen wir es einmal ‚Defizitausgleich durch High Tech‘. Beim Marathonlauf (und beim Training) gibt es immer Einige, die sich mit Pulsuhr, GPS-basierter Geschwindigkeits- und Entfernungsanzeige und anderen Gimmicks über die Strecke mühen und sicher vorher noch eine Laktat-Analyse befragt haben. Bierbäuchige Mountainbiker mit extrem leichten (Carbon!) Rädern versuchen sich an der Alpenüberquerung und zahlreiche andere Beispiele ließen sich anführen. Es hilft jedoch nichts, das beste Training besteht im trainieren, laufen und klettern, radfahren – was auch immer. Und wenn die Grundlagen fehlen, braucht man nicht an den Details optimieren. Aber es ist verdammt verlockend: Leistungssteigerung durch besseres Equipment. Es ist eine trügerische Illusion! Was in der digitalen Welt vielleicht gilt (ein besseres Smartphone oder ein besseres – teuereres – Laptop mag leistungsfähiger sein), beim Sport gilt es nur bedingt. Vielleicht gibt es ein besseres Gefühl? Wer weiß? Ein Markt scheint es zu sein oder zu werden. Wenn man Otto-Normal-Sportler auch für die Extremsituationen vorbereitet und damit ein gutes Gefühl vermitteln kann, ist es wohl ein Bombengeschäft.
Ich sitze in der U-Bahn, ein etwas betagter Mann steigt ein und bekommt zügig einen Sitzplatz von einem Schüler angeboten. Ich muss schmunzeln, er hat eine Jacke von ‚Jack Wolfskin‘ an. Es gilt wohl auch im Alltag.
Big-Bang Disruptions
Trotz vieler gegenteiliger Beteuerungen kann man sicher von der Mehrzahl der Unternehmen behaupten sie seien innovationsfaul. Risiken werden soweit es geht vermieden und statt Ressourcen für Innovationen zu binden werden viel lieber bereits existierende Verfahren und Produkte optimiert. Der eigentliche Trugschluss besteht jedoch darin, dass man annimmt, andere Unternehmen sind genauso innovationsträge oder sogar noch träger. Ein Artikel Harvard Business Review kommt zu dem Schluss, dass die Innovationsdynamik nun zunehmend außerhalb des eigenen Unternehmens entsteht und das in einer ziemlich rasanten Art und Weise. Bewährte Geschäftsmodelle können quasi über Nacht veralten. Für große Unternehmen bedeutet das nichts Gutes. Neue Geschäftsmodelle werden hier maximal im Takt der Geschäftsjahre verändert und wenn, dann ganz vorsichtig. Eine höhere Taktfrequenz – ermöglicht durch das kreative Potential in Verbindung mit dem Internet – führt rasch zur Überforderung. Die Autoren – Larry Downes und Paul F. Nunes zeigen an vielen Beispielen wie ungeschickt die etablierten Unternehmen auf neue Innovationsimpulse reagieren. „The innovators who create products at “hackathons” aren’t even trying to disrupt your business. You’re just the collateral damage.“ Die Impulse entstehen oft fast zufällig aber mit einer ungeheuren Geschwindigkeit und enormen Veränderungspotential (Big-Bang). Ganz überraschend entsteht ein neuer Wettbewerber. Kosteneinsparungen und Entlassungen sind die üblichen Antworten der Platzhirsche, obwohl Innovationsoffensiven gefordert wären. Man kann sich des Eindruckes nicht erwehren, als das mit zunehmender Reife des Unternehmens die Anzahl der strategischen und taktischen Optionen abnimmt. Früher oder später kämpfen sie ums Überleben. Wie Deming schon formulierte: es gibt keine Garantie für das Überleben von Unternehmen. Einmal mehr wird deutlich, nicht zu innovieren ist keine Option mehr, Innovationsfaulheit wird bestraft.
Ein sehr spannender Artikel, zum Lesen sehr zu empfehlen!
Warum Umfragen oft nutzlos sind
In zahlreichen Situationen wird man inzwischen mit der Teilnahme an einer Umfrage konfrontiert. Sei es im Hotel (hier meist noch mit konventionellen Formularen oder Vordrucken aus Papier) oder durch Banken (hier kommen die Formulare mit der Post) oder durch zahlreiche Betreiber von Homepages im Internet (mittels elektronischer Formulare) aber auch die leidigen Mitarbeiterbefragungen in Unternehmen. Die Teilnahme bei solcherlei Umfragen bewegt sich sicher – geschätzt – im Promille-Bereich, gemessen an der Gesamtanzahl der jeweiligen Anwender. Und das ist nicht verwunderlich, es gibt mehrere Gründe für die Zurückhaltung.
Zunächst ist da die Bequemlichkeit. Niemand möchte gern verwickelt werden in die erfahrungsgemäß doch recht mühsamen Befragungen. Andererseits dachte ich mir schon oft, eigentlich müsste man doch teilnehmen und dabei auf bestimmte Sachen hinweisen, die tatsächlich verbessert werden könnten (in der Regel geht es ja um irgendwelche Dienstleistungen oder Angebote). Aber genau das macht das Kommunikationsinstrument (und das ist es letztlich) so undankbar. Man sieht NIE – und ich meine wirklich NIE, jedenfalls ist es mir noch nie passiert – Veränderungen oder Verbesserungen, die sich auf die Umfrage zurück führen lassen. Es bleibt die Frage, was mit den Umfrageergebnissen geschieht? Man kann nur spekulieren: in der Regel wird es kaum etwas sein, was zu substantiellen Veränderungen führt. Ich hatte mal die Gelegenheit, eine Kundenservice-Abteilung eines Haushaltsgeräteherstellers kennenzulernen und konnte erleben, dass man den Kunden und deren Meinungen recht hilflos gegenüber steht. „Wir haben so viele Erkenntnisse aus Umfragen und direkten Kundenkontakten, aber wir können diese Erkenntnisse kaum in nennenswerte Handlungen oder Verbesserungen übertragen. Die Entwicklungsabteilung greift bei Neuentwicklungen kaum auf Feedback von Kunden zurück.“ Das finde ich erschreckend und denke seitdem, keine Umfrage ist wirklich wert, Zeit, Aufmerksamkeit und Energie einzubringen. An der Meinung ist jedenfalls kaum jemand interessiert, lediglich die formatierte Stimme für die Statistik ist von Interesse.
Umfragen dienen also in den seltensten Fällen dazu, irgend etwas tatsächlich verbessern zu wollen (‚Wir sind stets bemüht die Qualität unseres Services zu verbessern … bla, bla, bla…‘) sondern lediglich um Kennzahlen für ein albernes Berichtswesen aufzunehmen.
Der Countdown läuft …
Wie ein Elefant landet
[embedplusvideo height=“415″ width=“688″ editlink=“http://bit.ly/170gyIG“ standard=“http://www.youtube.com/v/Qe7shjQ7xx4?fs=1&hd=1″ vars=“ytid=Qe7shjQ7xx4&width=688&height=415&start=&stop=&rs=w&hd=1&autoplay=0&react=1&chapters=¬es=“ id=“ep3042″ /]Immer wieder kann ich mir den Film anschauen…. ein Elefant landet, so ähnlich wie ein Flieger auf dem Flugplatz landet. Faszinierend, so ein Landeanflug – die Ohren dienen als Leitwerke. Wie ein Flugzeug dreht er sich in den Seitenwind. Statt auszurollen läuft er kurz aus. Bei soviel Erhabenheit fällt kaum noch auf, dass es ja eigentlich gar nicht geht.
So schön kann Werbung sein. Bei den vielen schlechten Werbungen (Carglas) vergisst man das fast …
Erstaunliche Experimente (1): … über besserwissende Chefs
Ein Ökonom der Universität Zürich hat das folgende Experiment durchgeführt:
Fünfhundert Studenten sollten im Labor Entscheidungssituationen in Unternehmen nachspielen und die Ergebnisse sind – wie ich meine – recht interessant. Die eine Hälfte wurde zu Führungskräften ‚ernannt‘, die andere Hälfte wurden ganz normale Mitarbeiter. Jeweils in Zweierteams sollte aus einem Angebot von 36 imaginären Projekten das Eine – möglichst lukrative, mit dem man viel Geld verdienen kann – ausgewählt werden. Zu Beginn war die Informationslage sehr dünn, beide – sowohl Chef als auch Mitarbeiter – wussten gleich wenig, eigentlich nichts. Beide konnten jedoch, zusammen oder jeder für sich, Informationen ‚kaufen‘ oder auf gut Glück Projekte auswählen. Klar war beiden, das letzte Wort sollte der Chef haben. Diese Praxis kennen wir ja zur Genüge aus dem Unternehmensalltag. Die Forscher beobachteten über Stunden das Vorgehen der Paarungen. Das Erstaunliche – obwohl, wer ahnte sowas nicht schon – ist nun, dass im 30 Prozent Gewinn verloren ging und man das sehr präzise auf den autoritären Führungsstil zurückführen kann. Die Mitarbeiter hatten überwiegend viel Geld investiert um an Informationen über die Projekte zu kommen, sie lernten jedoch schnell, dass sich das Engagement kaum lohnte. Die Chefs lagen jedoch einfach mit ihren Entscheidungen viel zu oft daneben. Die bessere Lösung wäre zweifelsfrei eine Delegation oder Zusammenarbeit gewesen. Offenbar steht aber der Erhalt der Macht im Vordergrund. Man kann also folgern, dass die Erhaltung der Macht von Chefs die Formen richtig viel Geld kostet. Vorschläge zur Verbesserung schlägt die Studie leider nicht vor, dabei wäre es ganz einfach: bessere Chefs auswählen. In der Regel setzen sich die Machtversessene und Ellenbogentypen durch. Genau dieses Muster sollte doch zu durchbrechen sein.
Aber so bleibt jedes Unternehmen genau das, was es verdient hat.
Quelle: Handelsblatt 15.07.2013, S.12
Merkel-Festspiele
Am 22.September diesen Jahres sind Bundestagswahlen. Es geht um eine neue Regierung und im Vorfeld wird es wieder heißen, es sei wichtig zur Wahl zu gehen. Demokratie und so. Nun gehe ich zwar meistens zur Wahl, ohne aber ernsthaft daran zu glauben, dass es was bringt. Wenn ich nicht gegangen wäre, hätte sich am Ergebnis nichts geändert. Das ist dann auch der schwache Versuch der Nichtwähler, die Sache irgendwie madig zu machen. Egal, ich werde wohl trotzdem gehen, obwohl die Wahl immer komplizierter und undurchsichtiger erscheint. Keine der Parteien vertritt alle meine Ansichten und so muss wohl ein Kompromiss her.
Schon allein weil kaum ein Wechseldruck spürbar ist, wird wohl alles beim Alten bleiben. Frau Merkel und ihre CDU machen Vieles richtig und nur wenig falsch. Unmut ist kaum angebracht und in dieser ‚eigentlich geht es uns ganz gut, insbesondere im Vergleich mit unseren Nachbarn‘ Stimmung kann man kaum einen Wechselwunsch feststellen. Klar, Rot-Grün würde auch gern mal wieder regieren als sich mühsam mit der Oppositionsarbeit zu befassen. Das wird jedoch sehr schwer. Steinbrück ist nicht wirklich eine Option. Mir ist auch Frau Merkel lieber – da weiss man auch in etwa was einen erwartet – als eine wenig überzeugende SPD oder Die Grünen. Und so glaube ich, dass die CDU um Merkel die Wahl gewinnt, ob die FDP weiterhin im Bundestat sitzen wird, ist schwer zu sagen.
Womit wir uns so beschäftigen …
In einer Diskussion mit Freunden war plötzlich ein Thema im Fokus, was uns ja alle irgendwie betrifft. Womit beschäftigen wir uns bei unserer Tätigkeit in den Büros, den Unternehmen oder allgemein den Organisationen? In der Art der Tätigkeit mag es ja enorme Unterschiede geben: Lesen, recherchieren, analysieren, buchen, abheften, lochen, abheften, sortieren, abtippen, formulieren, gestalten, konzipieren, kommunizieren und so weiter und so fort. Es ist unüberschaubar und das Spektrum ist vielfältig. Wenn man an dieser Stelle gedanklich kurz innehält (um dann wieder lossprinten zu können) kann man bemerken, dass der Organisation dieser Tätigkeiten wohl eine größere Bedeutung zukommt, als man zunächst vielleicht annehmen möchte. Erst lochen und dann abheften ist noch einfach, sobald jedoch andere Menschen involviert sind, kann es schnell kompliziert werden. Einbinden (also andere Personen gedanklich einbinden), informieren (über irgendetwas, meistens banales Zeug), abstimmen (z. B. das gemeinsame Vorgehen in einer bestimmten Sache), bestätigen (ist immer gut), entscheiden (gibt es auch immer was, auch keine Entscheidung ist ja eine Entscheidung, sagt man) und vor allem Entscheidungen vorbereiten (also alles zusammentragen, was notwendig ist, damit ein erfahrener Wirtschaftskapitän dann seine Entscheidungen fällen kann) sind heutzutage die typischen Tätigkeiten in den Büros. Und es gilt sie zu managen.
Wenn man sich nun vorstellt, man hat auf der einen Seite einen Block an auszuführenden Tätigkeiten und auf der anderen Seite eine ‚Mannschaft‘ (Manager sprechen gerne von ‚ihren‘ Leuten), die diese Aufgaben abarbeiten und bewältigen. Wie organisiert man diese Arbeit? Aus dem was ich so erlebe und beobachte kam ich zu folgender These: Manager kümmern sich immer weniger um Inhalte, wollen aber entscheiden. Das macht es schwierig, da man kommunikativ entsprechend aufrüsten muss. Das bedeutet weiter, der Anteil der Arbeit, der für die Kommunikation (Reporting, Entscheidungsvorlagen etc.) aufgewendet wird, wird überproportional steigen. Andererseits sind Unternehmen bestrebt, immer bessere (also intelligentere, fähigere) Leute einzustellen.
Wird das irgendwann dazu führen, dass immer schlauere Leute mit immer trivialerem Zeug beschäftigt werden? Potentiale liegen brach und der Grad der Frustration steigt?
In der Diskussion waren wir uns jedenfalls einig, dass in den letzten Jahren sowohl die Banalisierung als auch die Frustration unter beschäftigten zugenommen hat. Was wäre ein Ausweg? Es mag hochspekulativ sein, aber vielleicht wäre ein Ausweg: weniger Powerpoint und mehr sachlich, fachlich, inhaltlicher Diskurs?
Finale
Heute findet das Champions-League Finale statt. Bayern München und Borussia Dortmund stehen sich gegenüber. Das allein ist eigentlich das Erstaunlichste. Zwei deutsche Mannschaften, ein Wahnsinn! Man hat das Gefühl, die spanische Dominanz ist irgendwie gebrochen. Ich als ab-und-zu-Gelegenheitszuschauer werde mir das Spiel sicher anschauen. Es soll ja das Jahrhundertspiel werden, mindestens. Bei den Erwartungen MUSS es eigentlich fast eine Enttäuschung werden. Dadurch, dass es zwei deutsche Mannschaften ins Finale geschafft haben, fehlt ja von vornherein ein gesamtdeutsches Feindbild. Der Fan ist gefordert: er muss differenzieren, einfach für Deutschland sein, reicht nicht. Was macht ein Hamburger oder Berliner oder gar jemand aus Heringsdorf? Selbst als Münchner oder Dortmunder ist es nicht selbstverständlich, für die lokale Mannschaft zu fiebern. Es stellt sich die Frage, was macht einen Fan eigentlich aus? Reicht es schon, dass man einfach Fußball mag oder muss man – um richtiger Fan sein zu können – sich tatsächlich mit einer Mannschaft identifizieren? Welche Mannschaft sucht sich der gemeine Fan? (Bei Erfolg spricht man gerne: ‚Wir haben gut gespielt‘, bei Nichterfolg: ‚Die haben schlecht gespielt‘). Eine Mannschaft, die dominant spielt und oft gewinnt – und so mit der Option auf häufiges feiern? Kann es sein, dass sich Fans gezielt positive Impulse suchen oder durch die Anteilnahme stimulieren? Bleibt der Erfolg beim angebeteten Team aus, wechseln dann die Fans? Fakt ist doch, für die meisten Fans geht das Leben nach dem entscheidenden Spiel so gewöhnlich-normal weiter wie zuvor, unabhängig vom Ergebnis.
Die Experten haben alles, was es zu besprechen gibt schon besprochen und ihre Tipps abgegeben. Ich hoffe auf ein spannendes Spiel, München wird zwar gewinnen. Morgen werde ich dann wieder selber Sport machen und mein eigener Fan sein!
Von Quantensprüngen und Superlativen
In der heutigen Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung – der Printausgabe Nr. 20 / S. 26 – geht es um die Geschichte der Kaffeemaschine: „Der Siegeszug der Kaffeemaschinen“(von Niklas Wirminghaus). Es ist ein sehr interessanter Beitrag, insbesondere da ich Kaffee in allen möglichen Variationen sehr mag und reichlich genieße. Ich mag solche Artikel – eigentlich. Man lernt dabei, dass der schwäbische Küchengerätespezialist WMF die Kaffeemaschine quasi erfunden hat und 1927 die erste ‚Großkaffeemaschine‘ auf den Markt brachte. Damit begann eine neue Ära des Kaffeegenusses. Soweit so gut, nun aber kommst: Das Bild eben der Kaffeemaschine ist beschriftet mit: es sei „… ein Quantensprung in der technischen Entwicklung der maschinellen Kaffeezubereitung.“
Das ist hart! Soso, ein Quantensprung! Es wird eine Metapher aus der Physik verwendet. In der Quantenphysik werden Übergänge von einem quantenmechanischen Zustand in den anderen als Quantensprung bezeichnet. Das ‚Hopsen‘ zwischen den Energieniveaus geht mit einer Abgabe oder Aufnahme von Energie einher. Quantitativ betrachtet beträgt die Energiebilanz den kleinsten nur möglichen Wert, qualitativ ändert sich für sehr kurze Zeit der diskrete Zustand um dann wieder den Ausgangszustand einzunehmen. Laut Wikipedia wurde der Begriff Anfang des 20. Jahrhunderts geprägt, in einer Zeit, als die traditionelle Physik mit der Quantenphysik um Erklärungsversuche rang und der ganze Bereich eine neue Dimension erreichte. Erstmals wurde eingeräumt, dass neben kontinuierlichen Abläufen in der Natur auch diskrete Zustände und Zustandsänderungen auftreten, aber eben in Bereichen, die nicht wahrnehmbar sind und nur an Modellen (z.B. Bohr) darstellbar sind.
Zurück zur Kaffeemaschine. Der Autor wollte sicher hervorheben, wie bedeutend die Erfindung war. Ärgerlich ist es jedoch, dass Journalisten Worthülsen verwenden, die in einem Zeitalter des inflationären Gebrauchs von Superlativen diesen vermeintlich noch überbieten können. Aber sowohl der Quantensprung als auch andere Superlative scheinen so fest in der Umgangssprache verankert zu sein, dass jede Anmerkung dazu eigentlich aussichtslos erscheint (Bei Amazon gibt es mehr als hundert Bücher mit ‚Quantensprung‘ im Titel – die wenigsten sind Physikbücher). Was hier fehlt, ist ein echter Quantensprung. Aber selbst öffentliche Medien sind vor dieser ‚Superlatitis‘ nicht gefeit, die kündigen seit mehr als 20 Jahren immer den ‚aktuellsten Verkehrsservice‘ an, wobei sich doch die Frage stellt, kann man etwas, was aktuell ist, noch aktueller machen? Wie bitte soll das gehen? Optimalste und idealste Grüße aus den Bergen!