Mit den Fehlern ist das so eine Sache. Niemand mag sie so richtig und trotzdem spielen sie so eine große Rolle in unserem Leben. Im Moment machen der Fehler ja richtig Karriere. Es gibt ein (gutes) Buch: Das Black-Box-Prinzip. Warum Fehler uns weiterbringen (von Matthew Sied). Einerseits hat sich rumgesprochen, dass man sehr viel lernen kann aus Fehlern
Und dann gibt es jedoch noch diese Postings (bei Twitter, Facebook, etc), die Einstein oder andere Prominente mit einem Zitat zeigen: z.B. Wer noch nie einen Fehler gemacht hat, hätte noch nie etwas Neues probiert. Das geht natürlich runter wie Öl und es gibt wohl kaum jemand der da nicht zustimmen könnte (heftiges Klicken und Teilen an der Stelle). Die Klick-Kultur vermeidet so schön den tatsächlichen Konflikt.
Was ich in dem Zusammenhang dann oft irritierend finde, wie dann tatsächlich mit Fehlern umgegangen wird. Plötzlich macht niemand Fehler, genau die, die vorher so lustig angeklickt haben sind die ersten die sagen „Ich war es nicht!“ Kaum einer / eine kann sagen: „Ich habe es verbockt!“ Warum, hat schon Nietzsche gewusst: „Das habe ich getan, sagt mein Gedächtnis. Das kann ich nicht getan haben, sagt mein Stolz und bleibt unerbittlich. Endlich – gibt das Gedächtnis nach.“ Also, der Stolz ist der Feind eines ehrlicheren Umgangs mit Fehlern – sowohl privat als auch in den Unternehmen. Da wird ja gern von Fehlerkultur gesprochen, die dann fallweise verbessert werden muss (wie auch immer das geschehen soll, bleibt gern vage im Dunkeln).
Wäre das nicht ein guter Vorsatz für 2017: Einfach mal sagen: „Ja, ich war es“ Das zeigt doch Größe.
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