Okt 25

Projekt: ‚We the economy‘

Es ist ein ungewöhnliches Projekt. 20 Kurzfilme erklären auf einfache Art und Weise Fragen aus der Wirtschaft. Paul Allen (Co-Gründer von Microsoft) finanziert die Produktion von ‚We the economy‘ und Morgan Spurlock führt Regie:

 

 

 

 

 

Film 1 (von 20) : Wie alles begann mit der Wirtschaft

 

In den anderen 19 Filmen werden Themen wie Steuern, Rezession, Angebot und Nachfrage, Schulden, Globalisierung und weitere ‚behandelt‘. Jeder Film ist ein kleines Kunstwerk. Vielleicht gelingt es damit, dass sich Wissen über die Wirtschaft in der Gesellschaft verbreitet. Das tut wohl auch not, denn wie Umfragen immer wieder zeigen, gibt es schon mit der Berechnung von Zinssätzen Probleme.

Ich habe alle 20 Filme gesehen und bin begeistert. Ja Wirtschaft kann Spaß machen.

 

 

 

 

 

 

Film 4 (von 20): Mein Lieblingsfilm
‚The Limonade War‘

Okt 17

Die schwarze Null

Die Frage ist doch, wie sinnvoll ist die schwarze Null? Oder, sollte man für Wachstum neue Schulden machen? Man kann zwei Lager ausmachen: da ist zum einen die große Koalition. Sie möchte nächstes Jahr einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen. Im anderen Lager kann man die Wirtschaftsinstitute, Wirtschaftsvertreter sowieso und auch unsere europäischen Nachbarn verorten. Sie sehen das Projekt ‚Schwarze Null‘ als Prestige-Projekt der Bundesregierung und würden lieber Investitionen anscheiben – und zwar durch neue Schulden. Beide Lager argumentieren natürlich damit, so besser für die Zukunft vorbereitet zu sein. Soweit die Situation.

2014-10-17 Wachstum_kleinLeider geben sich beide Lager wenig Mühe, ihre Position irgendwie verständlich zu erklären und so bleibt viel Raum sich eine eigene Meinung zu bilden. Um es gleich zu sagen: ich bin ein großer Fan von ‚Schuldenfrei‘ und so hoffe ich, dass unser Finanzminister mit seiner Minderheitenmeinung stark bleibt gegenüber den ‚Schuldenmachern‘. Keine – oder wenig – Schulden zu haben ist für mich die beste Ausgangssituation für die Zukunft. Je mehr Schulden man hat, desto weniger Handlungsoptionen bleiben, so einfach. Früher war das sogar das erste Kaufmannsprinzip ‚Keine Schulden‘. Nach der Finanzkrise und der Pleite von Griechenland sollte man meinen, dass es keine Zweifel mehr daran gibt, dass das Prinzip auch für Volkswirtschaften gilt. Umso mehr verwundert es, wenn Wirtschaftsinstitute nun höhere Investitionen (finanziert durch neue Schulden) fordern. Ja, Investitionen sind sicher gut für die Wirtschaft, aber man muss auch Investitionen bezahlen, ansonsten wirken sie wie ein Schneeballsystem – und dafür sind Spekulanten vor Jahren in den Knast marschiert. Wer den Anhängern eines ausgeglichenen Haushaltes Fetischismus vorwirft, sollte sich selber fragen, ob man dem Wachstumsfetischismus verfallen ist.
Das Vertrauen in die Institute ist zwar sowieso ruiniert (gerade wurde auch die Frühjahrsprognose kassiert – ‚man habe sich verschätzt‚, aber sie geben sich erstaunlich wenig Mühe, das zu ändern. Einmal mehr hat man das Gefühl, die Volkswirtschaftler haben Schwierigkeiten, die Vergangenheit zu verstehen und wollen Hinweise für die Zukunft geben. Da sollte man sehr skeptisch sein. Statt der ganzen Finanzmathematik sind es wenige Prinzipien, die die Entscheidungen tragen. ‚Keine Schulden.‘ ist sicher nicht das schlechteste Orientierungsprinzip (man soll sich nicht täuschen lassen, es geht darum, keine NEUEN Schulden zu machen, der Schuldenberg an sich ist noch groß genug und mit dem Abbau wären noch Generationen beschäftigt) und damit kann man nur investieren, was man vorher erarbeitet hat.

Okt 05

Der Obststand

Also, den Obststand gibt es wirklich! Schon oft bin ich dran vorbei gegangen ohne das er mir groß aufgefallen wäre. Es gibt viele Obststände in München, die bekanntesten sicher auf dem Viktualienmarkt. Aber wenn man so darüber nachdenkt, verwundert es schon, warum der Obststand an sich nicht schon ausgestorben ist. Supermärkte haben doch auch Obst im Sortiment! Der Film versucht, darauf eine Antwort zu geben. Überraschend überzeugend lässt er einen dann mit der Frage zurück, wieso es nicht mehr solcher Obststände gibt. Der Mensch – in dem Fall Didi – macht wohl den Unterschied und aus einem normalen Obststand einen außergewöhnlichen Obststand. Ich fragte mich auch, warum die Verwendung der Business-Phrasen bei der Darstellung den Obststand sympathisch erscheinen lassen? Man kennt diesen Business-Sprech sonst ja nur von den großen Unternehmen, die sich in der Öffentlichkeit gern recht positiv darstellen, aber als Organisation schon länger eher schlecht als recht funktionieren. Zum Vergleich schaue ich mir den Werbe-Image Film der Commerzbank an:

Frau Kuske soll hier der Commerzbank etwas Persönliches und Vertrautes verleihen. Aber wir alle wissen, in jeder großen Organisation gibt es auch Vollidioten und Arschlöcher. Die werden zwar nicht gezeigt, aber sie sind da und sorgen dafür, dass man einfach nicht glauben will, dass die Commerzbank nun mein Freund sein will. Egal, wie oft sie den Film zeigen.
Aber: „s‘ Lebn is a freid“ und ich werde morgen mal bei Didi vorbeischauen.